Kampf gegen Menschenhandel – 905 Personen in Niedersachsen kontrolliert

271 Beamtinnen und Beamte der niedersächsischen Polizei führten – koordiniert durch das Landeskriminalamt Niedersachsen – bereits in der vergangenen Woche (15. September 2020) im Zuge eines Joint Action Days landesweite Kontrollen im Zusammenhang mit organisiertem Menschenhandel durch. Darüber hinaus waren an den Maßnahmen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zolls, der Ausländerbehörde sowie der Finanz-, Gewerbe und Ordnungsämter beteiligt. Dabei wurden 132 Örtlichkeiten, darunter beispielsweise Nagelstudios, Massage-Salons und Restaurants, und 360 Personen überprüft.

Zudem wurden im Rahmen der Aktion unter Mitwirkung von Einsatzkräften der Bundespolizei und der niederländischen Polizei im Grenzgebiet zu den Niederlanden umfangreiche Kontrollen im Straßen- und Schienenverkehr durchgeführt, bei denen unter anderem 323 Pkw und 30 Lkw überprüft wurden. Dabei wurden 545 weitere Personen kontrolliert. Insgesamt wurden in Niedersachsen im Zuge der Kontrollaktion damit 905 Personen überprüft.

Bei sieben Personen lag ein begründeter Verdacht vor, dass diese Opfer von Menschenhandel geworden waren. Es wurden drei polizeiliche Ermittlungsverfahren mit entsprechendem Bezug eingeleitet.

Darüber hinaus wurden im Zuge der Kontrollen insgesamt 121 Verstöße gegen aufenthalts- und arbeitsrechtliche Verstöße festgestellt.

Mit den Maßnahmen beteiligte sich die Polizei Niedersachsen an europaweiten Kontrolltagen (Joint Action Days) zur Bekämpfung des Menschenhandels und der Ausbeutung von Arbeitskraft, die durch Europol initiiert und gemeinsam mit dem Bundeskriminalamt durchgeführt wurden. Die Maßnahmen im Bundesgebiet legten dabei einen Schwerpunkt auf Kontrollen in Nagelstudios, Kosmetiksalons, der Gastronomie, der Personenschifffahrt, Tank- und Rastanlagen, dem Transportgewerbe sowie auf Baustellen und an Autobahnen. Ziel der Aktion war es, Opfer von Menschenhandel, Zwangsarbeit und Ausbeutung der Arbeitskraft zu identifizieren sowie Hinweise auf Menschenhändler und deren kriminelle Strukturen zu erhalten.


Rückfragen an:

Michael Müller

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Landeskriminalamt Niedersachsen
Am Waterlooplatz 11 | 30169 Hannover
Telefon: +49 511 26262-6020
E-Mail: pressestelle@lka.polizei.niedersachsen.de

Presseinformation Nr. 16

22.09.2020

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